Wie soll ich dich denn hören?
von Anna Maria Hosta
Wie soll ich dich denn hören
Seit Stunden wache ich und werde still,
da endlich vernehm' ich deine Stimme,
hör was du mir zu sagen hast, doch dann
über mir die Tritte von Schuhen so wild.
Gerade hatt' ich hineingefunden
und das war doch möglich erst nach Stunden,
hatt' die Matrix schon überwunden,
laute Worte und du warst verschwunden.
Was du mir da sagen hast wollen,
mir den Weg hätte zeigen sollen,
den Anfang nur konnte ich hören,
da kam ein Lärm, dich zu stören.
Möchte' so gern ruhen, um dich zu hören,
doch Ablenkungen meinen Geist betören,
möchte' so gern deine Stimme in mir hören,
ohne daß mich Lärm und Worte verstören.
Doch ach, muß ich mich üben in Geduld,
warten auf den richtigen Moment,
daß belohnt wird mein Wachen in Unschuld,
bis mein Geist deine Stimme erkennt.
Schon tausendmal gestört bei Tag und bei Nacht,
nicht den Mut verloren und weitergemacht,
doch heute endlich, da habe ich gedacht,
jetzt hab' ich einmal nicht umsonst gewacht.
Du sagtest: "Nutz die Zeit, die dir noch bleibt."
Wer betet und nicht hört, innerlich leer er bleibt
Mangel und Armseligkeit, nur Ballast sie sind
Nur wer dich in der Stille sucht wird dich dort find'n.